Erfreuliches Wachstum in Zeiten globaler Herausforderungen

Die Nachfrage nach Fairtrade-Produkten ist im Jahr 2023 trotz wirtschaftlicher Unsicherheit erneut gestiegen. Konsument:innen kauften Fairtrade-Produkte für 970 Millionen Franken, was eine Steigerung um 6% im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Auch die finanzielle Situation von Fairtrade Max Havelaar hat sich nach einem Verlust im Vorjahr stabilisiert. Die Stiftung schliesst das Geschäftsjahr 2023 mit einem positiven Ergebnis ab. 

Das Jahr 2023 war in der Schweiz geprägt von sinkender Kaufkraft und globaler Unsicherheit durch Kriege und Krisen. Trotzdem griffen die Konsument:innen 2023 zu mehr Fairtrade-Produkten als jemals zuvor: Der Pro-Kopf-Konsum erreichte mit durchschnittlich 110 Franken einen neuen Höchstwert. Im internationalen Vergleich konnte die Schweiz damit ihre Position als Fairtrade-Weltmeisterin festigen. «Die Solidarität mit den Kleinbäuer:innen und Arbeiter:innen im globalen Süden, auch in Krisenzeiten, zeichnet die Schweiz aus und spiegelt das immense Engagement unserer verlässlichen und innovativen Handelspartner wider», betont Kathrin Amacker, Präsidentin von Fairtrade Max Havelaar. 

Weiteres Wachstum im Detailhandel und mehr Vielfalt bei Fairtrade-Produkten 

Mehr als drei Viertel aller Fairtrade-Produkte kaufen Schweizer:innen bei Coop, Migros, Aldi Suisse und Lidl Schweiz. Die Detailhändler konnten ihren Umsatz mit Fairtrade-Produkten im letzten Jahr im Durchschnitt um eindrückliche 7% steigern. Auch verschiedene Markenartikler wie Maestrani haben in ihre Fairtrade-Sortimente investiert und damit ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 14% erzielt. Erfreulich ist ausserdem die Entwicklung bei den rund 50 Kaffeeröstern, die ihren Umsatz mit Fairtrade-Bohnen um 8% steigern konnten. 

«Das äusserst positive Ergebnis konnte nicht zuletzt dank verlässlichen und innovativen Geschäftspartner:innen erzielt werden: Mittlerweile sind rund 3700 Produkte mit dem Fairtrade-Label erhältlich», freut sich Fabian Waldmeier, Geschäftsleiter von Fairtrade Max Havelaar. 

Finanzielle Stabilisierung der Stiftung 

Aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach Fairtrade-Produkten sind die Einnahmen der Stiftung aus Lizenzgebühren gestiegen. Nachdem Fairtrade Max Havelaar im Vorjahr einen Verlust auswies, normalisierte sich die Situation 2023 und es konnte wieder eine ausgeglichene Rechnung mit einem leicht positiven Ergebnis erreicht werden. Um dies trotz steigendem Kostendruck zu erreichen, wurden Massnahmen ergriffen, um sowohl die Personal- als auch die Sachkosten nachhaltig zu senken. 

Zunehmende Regulierung globaler Lieferketten 

Mit Blick auf die Kleinbäuer:innen in Afrika, Asien und Lateinamerika und die Unternehmen hierzulande zeigte sich im vergangenen Jahr eine grosse gemeinsame Herausforderung: die zunehmende Regulierung der globalen Lieferketten. Die Einhaltung sozialer und ökologischer Kriterien in globalen Lieferketten wird zunehmend von einer freiwilligen Selbstverpflichtung der Unternehmen zu einer regulatorischen Anforderung. Um diesen Wandel aktiv zu gestalten, arbeitet Fairtrade Max Havelaar zusammen mit Fairtrade International an Lösungen, von denen Kleinbäuer:innen und Arbeiter:innen im globalen Süden, aber auch Unternehmen hierzulande profitieren. Dazu zählen beispielsweise die 2023 erstmals publizierte globale «Fairtrade Risk Map» oder die Verschärfung der Anforderungen an die Sorgfaltspflicht für Menschenrechte und Umweltschutz in den Fairtrade-Standards für Händler:innen und für Plantagen mit Angestellten.  

The Future is fair. Fairtrade Max Havelaar freut sich, Teil der Lösung zu sein und hat sich für 2024 weiteres Wachstum zum Ziel gesetzt.